Crowdfunding: Vorteile, Herausforderungen und Tipps für deine Kampagne

Crowdfunding: Vorteile, Herausforderungen und Tipps für deine Kampagne

Crowdfunding ist eine moderne Finanzierungsmethode, die besonders unter Startup-Gründer:innen beliebt ist. Beim Crowdfunding bietet eine Vielzahl von Personen (die "Crowd") einem Unternehmen oder einem Projekt ihre finanzielle Unterstützung an. 

Typischerweise geschieht dies über Online-Plattformen, auf denen Projekte vorgestellt und Gelder von Interessierten gesammelt werden. Diese Finanzierungsform hat sich als Alternative zu traditionellen Investitions-Quellen etabliert und ermöglicht es gleichzeitig, eine Community aufzubauen.

Crowdfunding wurde vor allem Anfang der 2010er Jahre durch die Plattformen GoFundMe, Kickstarter und Indiegogo weltweit bekannt. Wie viele Trends im Finanzbereich hat das Crowdfunding, wie wir es heute kennen, seinen Ursprung in den USA, wo auch alle genannten Plattformen ihren Sitz haben. 

Aber auch deutsche Plattformen wie Companisto, Invesdor oder Seedmatch sind auf dem Vormarsch.

Das Wichtigste in Kürze

  • Crowdfunding ist eine Finanzierungsalternative, die Projekte mit Beiträgen von vielen Kleinanleger:innen unterstützt.
  • Verschiedene Crowdfunding-Arten bieten unterschiedliche Gegenleistungen für die Unterstützung. 
  • Wichtig für eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne ist eine sorgfältige Planung und Kommunikation.

Was ist Crowdfunding?

Crowdfunding wird oft als Oberbegriff für verschiedene Arten von Finanzierungen verwendet, die private Anleger:innen als Investor:innen einbeziehen.

Der Begriff setzt sich aus den englischen Begriffen “Crowd” (Menschenmenge) und “Funding” (Finanzierung) zusammen. 

Häufig wird auch der deutsche Begriff Schwarmfinanzierung als Synonym für Crowdfunding verwendet. 

Konkret bedeutet Crowdfunding, dass viele Kleinanleger:innen die Möglichkeit haben, sich finanziell an einem Startup, einer Organisation oder einem Projekt ihrer Wahl zu beteiligen. Die Besonderheit dabei ist, dass die Anleger:innen ein besonders niedriges Mindestinvestment benötigen, um sich beteiligen zu können. Bei vielen Plattformen liegt dieses bei nur 250 €.

Wichtig zu beachten ist, dass es verschiedene Arten von Crowdfunding gibt und der Begriff an sich keine Information darüber bietet, womit man es als Anleger:in oder Unternehmer:in genau zu tun hat.

Welche Arten von Crowdfunding gibt es? 

Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Arten von Crowdfunding mit unterschiedlichen Merkmalen und Zielen. Im Folgenden stellen wir dir die gängigsten Formen vor. 

Gegenleistung (Reward-Based Crowdfunding)

Beim Reward-Based Crowdfunding erhalten die Unterstützer:innen für ihren finanziellen Beitrag eine Gegenleistung. Dies kann in Form von Produkten, Dienstleistungen oder anderen nicht-monetären Belohnungen geschehen. 

Diese Art der Schwarmfinanzierung wird häufig von Startups oder Privatpersonen genutzt, um innovative Produkte zu entwickeln, bei denen die Unterstützer:innen in Form eines Vorverkaufs frühzeitig direkt als Kund:innen eingebunden werden.

Spenden (Donation-Based Crowdfunding)

Das Donation-Based Crowdfunding verzichtet komplett auf eine materielle oder finanzielle Gegenleistung. Diese Art der Finanzierung ist eher für Künstler:innen oder Content-Creator:innen interessant und weniger für Startups. 

Der Anreiz hierbei besteht darin, dass durch die Spende das Projekt oder die Person gefördert und dadurch verbessert wird. So profitieren beide Seiten. 

Neben der Förderung des Projekts als Gegenleistung wird oft auch ein Dankeschön oder eine Erwähnung angeboten. Eine bekannte auf Spenden basierende Plattform ist “Patreon”.

Beteiligung (Equity-Based Crowdfunding)

Bei dieser Art von Crowdfunding erwerben die Investor:innen echte Unternehmensanteile am Startup.

Das Versprechen für die Investor:innen ist, dass die erworbenen Anteile im Wert steigen und zu einem späteren Zeitpunkt gewinnbringend verkauft werden können, oder dass sie am Gewinn des Startups beteiligt werden.

Die Beteiligung kann in verschiedenen Formen umgesetzt werden, entweder durch den Erwerb von Aktien oder durch eine klassische Beteiligung als GmbH-Gesellschafter:in. Beliebt sind aber auch flexiblere Beteiligungsformen wie partiarische Nachrangdarlehen, Wandeldarlehen oder Genussrechte

Im deutschen Sprachgebrauch wird der Begriff Crowdinvesting häufig auch als Synonym für Equity-Based Crowdfunding verwendet. International ist jedoch der Begriff Equity-Based Crowdfunding gebräuchlicher.

Tokenize.it bietet dir die Möglichkeit schnell und einfach deine eigene Crowdinvesting-Kampagne mit der Hilfe von GmbH-Token aufzusetzen und liefert dir dazu die passenden Vertragsvorlagen. Die GmbH-Token ermöglichen eine komplett digitale, übersichtliche und sichere Beteiligung von Kleininvestor:innen.

Das klingt interessant für Dich, aber Du hast spezifische Fragen zur Umsetzung? 

Dann hinterlasse uns gerne eine Nachricht über das Kontaktformular, oder vereinbare direkt ein unverbindliches Beratungsgespräch. Wir freuen uns auf deine Nachricht!  

Crowdlending (Lending-Based Crowdfunding)

Lending-Based Crowdfunding bedeutet, dass Kleinanleger:innen deinem Startup ein Darlehen gewähren und dafür Zinsen erhalten. 

Sie treten somit als Kreditgeber:innen auf, und dein Startups zahlt den Geldbetrag über einen vereinbarten Zeitraum mit Zinsen zurück. Diese Art der Finanzierung ist ähnlich wie eine Bankfinanzierung, allerdings sind die Konditionen für dich als Gründer:in meist besser. 

Vor- und Nachteile von Crowdfunding

Crowdfunding kommt nicht für alle Startups in Frage. Wenn Du überlegst, es zu betreiben, solltest Du die folgenden Vor- und Nachteile abwägen.

Vorteile

Kontrolle über dein Unternehmen: Mit der Schwarmfinanzierung (außer beim Equity-Based Crowdfunding) behältst Du als Gründer:in die volle Kontrolle über dein Unternehmen, da keine echten Unternehmensanteile an Investor:innen verkauft werden.

  • Marktinteresse testen: Die Resonanz auf eine Crowdfunding-Kampagne gibt dir Aufschluss darüber, wie der Markt auf dein Produkt oder deine Idee reagiert. Das gibt dir wertvolles Feedback zu deiner Geschäftsidee. 
  • Community-Aufbau: Du kannst eine Gemeinschaft rund um dein Produkt aufbauen, die nicht nur finanziert, sondern auch Marketing und Reichweite auf sozialen Medien fördert.
  • Marketing und Sichtbarkeit: Eine Crowdfunding-Kampagne kann als effektives Marketinginstrument dienen und das Bewusstsein für dein Startup erhöhen.
  • Soziale Medien: Soziale Medien ermöglichen eine schnelle und breite Streuung deiner Kampagne, was die Chancen auf ein erfolgreiches Funding erhöht.
  • Belohnungen: Durch das Angebot von Gegenleistungen kannst Du Anreize für Unterstützer:innen schaffen, sich an deiner Kampagne zu beteiligen.

Nachteile

Finanzielles Risiko: Auf manchen Crowdfunding-Plattformen gilt das Alles- oder-Nichts-Prinzip. Das bedeutet, dass Du das Funding nur bekommst, wenn Du die angestrebte Summe der Kampagne erreichst. Tust Du das nicht, werden die gesammelten Gelder an die Crowd zurücküberwiesen

  • Gebühren: Plattformgebühren und mögliche Zahlungsgebühren können den Nettobetrag reduzieren, den Du von deiner Kampagne erhältst.
  • Vertrauen aufbauen: Potenzielle Unterstützer:innen müssen deinem Projekt vertrauen, was ohne Reputation schwierig sein kann.
  • Einschränkungen: Nicht alle Projekte eignen sich für die Schwarmfinanzierung, und spezielle Regeln auf den Plattformen können die Umsetzung deiner Kampagne beeinträchtigen.

Wie ist Crowdfunding im Vergleich zu anderen Finanzierungsmodellen einzuordnen?

Crowdfunding ist für dich als Gründer:in besonders als Instrument der Frühphasenfinanzierung interessant.

Im Gegensatz zu Venture Capital-Firmen oder Angel Investor:innen, die größere Summen investieren und dafür oft substantielle Anteile an deinem Startup haben möchten, ermöglicht Crowdfunding (mit Ausnahme des Equity-based Crowdfunding) die Akquise von Kapital ohne sofortige Abgabe von Unternehmensanteilen oder Zinszahlungen, wodurch es sich zu anderen Finanzierungsmethoden grundlegend unterscheidet.

Ein weiterer Unterschied ist, dass Risikokapitalgeber wie Venture Capitalists gezielt nach skalierbaren Geschäftsmodellen mit hohem Wachstumspotenzial suchen und meistens auch aktiven Einfluss auf die Unternehmensführung haben wollen. Crowdfunding konzentriert sich dagegen auf die Validierung der Geschäftsidee durch Marktnachfrage und bietet eine Plattform für vielfältige Projekte, bei der oft eher der Aufbau einer Community im Vordergrund steht.

Als Gründer:in bedeutet das für dich zwar eine größere Unabhängigkeit, allerdings musst Du zugleich auch ein effektives Marketing und eine starke Community-Bindung sicherstellen, um ausreichend Unterstützung zu mobilisieren.

Tipps für deine Crowdfunding-Kampagne

Beim Start deiner Crowdfunding-Kampagne ist die sorgfältige Planung das A und O für deinen Erfolg. Hier sind bewährte Tipps, die dir helfen können:

Erzähle deine Geschichte: Menschen unterstützen Projekte, mit denen sie sich emotional verbunden fühlen. Deshalb solltest Du eine klare und ansprechende Botschaft formulieren, die deine Vision und die Einzigartigkeit deines Startups hervorhebt. 

Strategisches Marketing: Plane eine Marketingstrategie, die verschiedene Kanäle umfasst. Du kannst z. B. E-Mail-Kampagnen und soziale Medien nutzen, um potenzielle Unterstützer:innen vorab zu informieren und Aufmerksamkeit zu generieren. 

Professionelle Videopräsentation: Kurze Videos eignen sich besonders gut, um einen persönlichen Bezug zum Publikum herzustellen und die Geschäftsidee deines Startups in wenigen Minuten vorzustellen. Am besten trittst Du als Gründer:in im Video selbst auf. Das schafft Vertrauen.

Community-Aufbau: Wenn Du bereits vor dem Start deiner Kampagne eine loyale Community aufgebaut hast, verschafft dir das einen Vorteil in Bezug auf deine Reichweite. Da Crowdfunding-Kampagnen oft zeitlich begrenzt und mit einem Investitionsziel verbunden sind, lohnt sich der Aufbau einer Community im Vorfeld, um das Investitionsziel in der vorgegebenen Zeit zu erreichen.

Klare Kommunikation: Eine transparente und strukturierte Kommunikation über die Verwendung der Mittel und die damit verbundenen Ziele ist natürlich eine Grundvoraussetzung für die Vertrauensbildung. 

Präziser Aufruf zum Handeln: Klare Aufrufe zum Handeln (“Call-to-action”) helfen deinen potenziellen Unterstützer:innen zu verstehen, wie sie einen Beitrag leisten können. Gib ihnen die Motivation, ein Teil deiner Kampagne zu werden.

Fazit

Crowdfunding hat sich in den letzten Jahren zu einer interessanten alternativen Finanzierungsquelle für Startups entwickelt. Durch die Unterstützung aus der "Crowd" bietet diese Methode nicht nur finanzielle Mittel, sondern ermöglicht auch den Aufbau einer engagierten Community.

Crowdfunding umfasst verschiedene Formen, darunter Reward-Based, Donation-Based, Equity-Based und Lending-Based Crowdfunding. Diese unterschiedlichen Ansätze bieten je nach Art des Engagements verschiedene Gegenleistungen für Unterstützer:innen. Durch diese Vielfalt ermöglicht es die Finanzierung von Projekten, den Aufbau von Kundenbindung und die Stärkung des Marketings.

Trotz seiner Vorteile birgt die Schwarmfinanzierung auch gewisse Herausforderungen. Finanzielles Risiko, Plattform-Gebühren sowie die Notwendigkeit, das Vertrauen von vielen potenziellen Unterstützer:innen zu gewinnen, sind Aspekte, die beim Aufsetzen deiner Kampagne berücksichtigt werden müssen.

Der Erfolg deiner Kampagne hängt von einer sorgfältigen Vorbereitung, einer überzeugenden Geschichte, einer starken Marketingstrategie und einer klaren Kommunikation ab. Das Zusammenspiel dieser Faktoren kann entscheidend sein, um die angestrebten Finanzierungsziele zu erreichen und das Projekt erfolgreich umzusetzen.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich eine Crowdfunding-Kampagne erfolgreich starten?

Um eine Crowdfunding-Kampagne erfolgreich zu starten, musst Du zuerst eine klare und ansprechende Projektidee entwickeln. Du solltest einen Plan erstellen, der deine Ziele, Zielgruppe und Kommunikationsstrategie umfasst. Ein aussagekräftiges Video und eine detaillierte Beschreibung deines Startups sind ebenfalls entscheidend, um Unterstützer:innen zu gewinnen.

Welche Arten von Crowdfunding gibt es?

Es gibt im Wesentlichen vier Arten von Crowdfunding: Reward-Based, Donation-Based, Equity-Based und Lending-Based Crowdfunding. Jede Ausprägung hat spezifische Eigenschaften, die Du mit deinem Plan und deinen unternehmerischen Zielen abgleichen solltest, bevor Du dich entscheidest.

Wie wähle ich die richtige Crowdfunding-Plattform aus?

Die Wahl der richtigen Plattform ist ein wichtiger Schritt und hängt von mehreren Faktoren ab: der Art des Crowdfundings, den Zielen und dem Zielpublikum des Produkts. Außerdem lohnt es sich, die Gebühren der Plattform, die Benutzerfreundlichkeit der Website und die bereits auf der Plattform angebotenen Projekte zu vergleichen.

Welche rechtlichen Aspekte musst Du beim Crowdfunding beachten?

Zu den rechtlichen Aspekten der Schwarmfinanzierung zählen das Urheberrecht, das Vertragsrecht sowie steuerliche Regelungen. Beim Equity-Based Crowdfunding sind oft zusätzlich Finanzmarktregulierungen zu beachten. Grundsätzlich empfiehlt es sich, vor dem Start einer Kampagne rechtlichen Rat einzuholen, insbesondere beim Equity-Based Crowdfunding.

Wie wichtig ist die Community-Pflege während deiner Crowdfunding-Kampagne?

Die Pflege der Community ist entscheidend für den Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne. Regelmäßige Updates, transparente Kommunikation und die Einbindung deiner Unterstützer:innen können eine positive Dynamik erzeugen und die Reichweite deiner Kampagne vergrößern. Oft bieten Plattformen auch Unterstützung bei der Community-Pflege an.

Welche Faktoren beeinflussen den Erfolg deiner Crowdfunding-Kampagne?

Wichtige Faktoren für den Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne sind unter anderem ein überzeugendes Konzept, eine starke Präsentation, die Aktivität und Größe deiner Community sowie kontinuierliches Engagement und Updates während der Kampagnenlaufzeit. Eine transparente Kommunikation und ein klarer “Call-to-Action” sind ebenfalls erfolgsentscheidend.

Publiziert am

January 10, 2024

Moritz Neven
Moritz Neven

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