Bitwala
In diesem exklusiven Interview erzählen die Bitwala Gründer von ihren Erfahrungen und dem Neustart. Das Interview gibt Einblicke in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Bitwala und zeigt, wie das Unternehmen aus den Herausforderungen der Vergangenheit gestärkt hervorgegangen ist.
Wann habt ihr gegründet?
Wir sind seit Ende Dezember 2023 Gründer und Geschäftsführer der neuen Bitwala GmbH. Das Geschäftsmodell und die Marke Bitwala gibt es schon seit 2014. Nach vielen Höhen und Tiefen hat die Firma 2022 Insolvenz angemeldet und wurde liquidiert. Wir haben mithilfe eines Investors das geistige Eigentum, also die Markenrechte sowie die Software übernommen. Wir fangen also nicht ganz von Null an und natürlich gibt es einige Neuerungen.
Welche Art von Service bietet ihr an?
Bitwala bietet eine mobile App für Android und iOS an, die es ermöglicht, von Krypto zu leben. Unsere Kunden können selbstverwaltete und treuhänderisch verwaltete Kryptowallets nutzen, um die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum sicher und einfach zu verwahren, weltweit zu senden und zu empfangen. Sie können ihre Bitcoin und Ethereum rund um die Uhr und in Echtzeit für Euro gegen eine Gebühr von nur 1% kaufen und verkaufen. Wir bieten ein Konto in Euro mit einer virtuellen IBAN an, von dem man Euro von dem eigenen Bankkonto ein- und auszahlen kann. Wir unterstützen Sofortüberweisungen für die Einzahlungen, sodass der Kauf von Kryptowährungen mit nur wenigen Klicks in wenigen Sekunden abgeschlossen ist. Wir bieten bereits eine virtuelle und bald physische VISA Debitkarte an, mit der man mit Bitcoin und Ethereum sowie mit Euro online wie offline weltweit bezahlen und Bargeld am Automaten abheben kann. Der Kunde kann jederzeit in der App die Währung wechseln, mit der er bezahlen möchte.
Wie seid ihr auf die Idee zu eurem Service / Produkt gekommen?
Wir bauen auf ein existentes Geschäftsmodell auf, den Service gibt es bereits seit 2014. Ich war Mitgründer von dem alten Bitwala und Dennis war der Head of Trading. Die Insolvenz war die Konsequenz aus der Aneinanderkettung vieler verschiedener Fehlentscheidungen des Management und ungünstiger Umstände über viele Jahre hinweg. Wir haben den Fokus verloren und dabei zu viele Ressourcen und Geld verbrannt. Das Produkt allerdings hatte Marktreife erreicht und wurde 2022 von mehr als 50.000 Kunden aktiv jeden Monat genutzt. Wir haben mit hunderten dieser Kunden während der Abwicklung telefoniert und haben das eindeutige Feedback bekommen, dass sie die Insolvenz bedauern und sie kaum eine Alternative haben. Für uns war dann klar, dass wir es nur bereuen werden, wenn wir es nicht noch mal versuchen. Wir haben einige Lektionen gelernt aus den Fehlern und fokussieren uns auf eine nachhaltige Finanzierung.
Wie seid ihr auf Tokenize.it aufmerksam geworden?
Wir hatten Tokenize.it schon eine Weile auf dem Radar, da wir nach Crowdfunding-Plattformen gesucht haben, eine Umsetzung der Konzepte aber stets an rechtlichen Fragen scheiterte. Wir haben ca. ein Dutzend Plattformen gesichtet, die allesamt mit komplexen und teuren Konstrukten arbeiten, sowie teils mehrere Monate Setup-Zeit sowie teure Rechtsberatung benötigt hätten.
Was hat euch dazu veranlasst, diese Art der Kapitalbeschaffung zu nutzen?
Das Tokenize.it-Modell war das erste (und einzige), dass unsere Rechtsabteilung nach einem Tag Durchsicht der Unterlagen mit einem knappen “Ja, das funktioniert.” kommentiert hat. Damit war für uns die Entscheidung einfach. Uns gefällt die Möglichkeit, auch kleineren an unserem Unternehmen interessierten Anlegern die Möglichkeit zu geben, sich zu beteiligen. Das schließt insbesondere unsere Nutzer mit ein. Der damit im Normalfall verbundene Aufwand und das notwendige Wissen um die rechtlichen Strukturen und - vor allem - die Tatsache, dass Investments erst ab einer gewissen Höhe möglich sind, schreckt viele ab. Wir glauben, dass wir mit dem GmbH-Token eine Möglichkeit gefunden haben, jedem interessierten Kleinanleger ein “kleines Scheibchen Investment" in einer möglichst dezentralisierten Form anzubieten. Es ist wirklich sehr komfortabel ein Token-Investment abzuschließen - der Käufer benötigt lediglich, wie in Web3 üblich, ein Wallet, ein wenig ETH und USDC und kann mit zwei, drei Klicks das Investment umsetzen.
Wie war die Reaktion eurer Investoren auf die Einführung von GmbH-Token?
Bestehende Investoren begrüßen diese zusätzliche, vorerst nicht Cap-Table-lastige Methode des Fundraisings. Wir haben sofort einige Anfragen via LinkedIn bekommen und einige Tickets ab ca. 4.000 € abgeschlossen. Investoren aus der Krypto-Industrie investieren teilweise ausschließlich in Token und viele fragen schon ganz selbstverständlich danach, ob wir auch einen Token haben.
Publiziert am
January 15, 2024